2024-09-28, 15:00–16:00 (Europe/Zurich), Werk
Datengetriebene Infrastrukturen verarbeiten die Welt in Mustern und Wahrscheinlichkeiten.
Was bedeutet dies für User – sind User einfach das Futter für datengetriebene Umgebungen?
In dieser dialogischen Lecture befassen wir uns mit den Phänomenen der datengetriebenen Infrastrukturen aus der Sicht von Usern: mit welchen Tricks bringen uns Technologien zum funktionieren? Und mit welchen kleinen Hacks können wir uns im digitalen Alltag behaupten?
Die algorithmische Gegenwart ist eine grosse Wahrscheinlichkeitsrechnung: Suchresultate, Feeds und natürlich alles mit KI basieren auf komplexen Berechnungen von Möglichkeiten. Was bedeutet das für Nutzer*innen – sind wir alle einfach nur noch Datenquellen für obskure Märkte und fragwürdige Geschäftsmodelle der Überwachung, Kontrolle und Automatisierung von allem und jedem?
Wir behaupten, dass der größte Teil der uns umgebenden Technologien ihren Anlagen nach fragwürdig sind, und dass Ungehorsam eine grundlegende Strategie ist, um in einer digitalen Welt bestehen zu können, ohne den Kopf, die eigene Perspektive und den Respekt vor sich selber zu verlieren.
In unserer dialogischen Lecture befassen wir uns mit datengetriebenen Infrastruktur-Phänomenen aus Sicht der Nutzer*innen. Mit welchen Tricks bringen diese Technologien eigentlich UNS zum funktionieren? Und wie kommen wir da wieder raus? Im Austausch mit dem Publikum erkunden wir Erfahrungen des Gebrauchs und Strategien des digitalen Ungehorsams. Wir erkunden kleine Hacks und alltägliche Gesten der Differenz, kreative alternative Handlungsweisen, die es uns ermöglichen uns selber treu zu bleiben und teilzuhaben, ohne absorbiert zu werden.
Shusha Niederberger ist Künstlerin, Vermittlerin und Forschende im Bereich digitale Kunst und Kultur. Sie hat bildende und digitale Kunst in Zürich und Wien studiert, hat für das HEK (Haus der elektronischen Künste Basel) die Vermittlung konzipiert und geleitet, und zu digitalen künstlerischen Praktiken und den Commons geforscht (https://creatingcommons.zhdk.ch). Gegenwärtig arbeitet sie an ihrer Dissertation zu Datenregimes und der kulturellen Form des Users im Rahmen des Forschungsprojektes „Latent Spaces, Performing Ambiguity of Data“ (https://latentspaces.zhdk.ch) an der ZHdK.
http://www.shusha.ch
Heiko Schmid ist Kunsthistoriker, Kurator und Autor. Er hat ar Science-Fiction-Konzepte der Zukunft, der Maschinen und des Kosmos aus kunsthistorischer Perspektive untersucht, und ist gegenwärtig Präsident der Kommission KiöR (Kunst im öffentlichen Raum) der Stadt Zürich. Er lebt und arbeitet in Zürich, Schweiz.
https://future-machines.org/