2024-09-28, 19:00–20:30 (Europe/Zurich), Halle
Ein effektiver Datenschutz weiss, was er schützen soll. Doch genau dies ist beim beim Schweizer Datenschutzgesetz nicht gegeben. Daher wollen wir uns in einem World-Café anhand der sieben Schutzziele aus dem Datenschutz-Konzept der Digitalen Gesellschaft einem modernen Datenschutz annähern.
Das Datenschutzgesetz bezweckt «den Schutz der Persönlichkeit und der Grundrechte von natürlichen Personen, über die Daten bearbeitet werden». So steht es im Gesetz. Soweit so gut.
Doch was sind konkret die Gefahren für die Menschen und die Gesellschaft durch die Datennutzung? Und davon abgeleitet, was muss effektiv geschützt werden?
Das Datenschutz-Konzept der Digitalen Gesellschaft sieht sieben Schutzziele vor:
1) Schutz vor Manipulation: bewahrt Entscheidungsfreiheit und demokratische Willensbildung
2) Schutz vor Diskriminierung: keine Diskriminierung durch Datenbearbeitungen
3) Schutz vor Überwachung und Recht auf Anonymität: sich grundsätzlich anonym bewegen und verhalten zu können
4) Schutz vor Beeinträchtigung der Gesundheit sowie der Lebens- und Entwicklungschancen: Sorgfaltspflichten bei Beurteilungen durch Automated Decision-Making Systeme («künstliche Intelligenz»)
5) Recht auf Transparenz und Pflicht zur Sorgfalt: für betroffene Personen ersichtlich, welche Daten bearbeitet
6) Recht auf Vergessenwerden: nach bestimmter Zeit (zB Verbüssung der Strafe) nicht mehr öffentlich auffindbar
7) Schutz der offenen Gesellschaft und freien Demokratie: keine zielgerichtete Verzerrung der öffentlichen Meinung
Diese Schutzziele möchten wir im World-Café (nach einer kurzen Vorstellung) gemeinsam mit Experten an sieben Tischen im Foyer diskutieren, vertiefen und mit Beispielen aus der Praxis versehen.
Erik Schönenberger ist Informatiker. Er ist Geschäftsleiter der Digitalen Gesellschaft, die er mit initiiert hat. Die 10 Jahre davor hat er sich mit IT-Security beschäftigt. Sein Interesse gilt dem Spannungsfeld aus Technologie, Gesellschaft und Recht.